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Die meisten Menschen sind ständig beschäftigt, sei es im privaten oder beruflichen Kontext. Die Notwendigkeit, Freiräume für sich selbst zu schaffen, gerät immer wieder in den Hintergrund oder gar in Vergessenheit. Dies obwohl Zeit für sich eine wichtige Quelle für innere und äussere Zufriedenheit sein kann.

Freiräume im Kontext von Selbstführung & Selbstverwirklichung bedeuten für mich, mir einerseits Zeit für mich zu nehmen und mich von Menschen, Situationen und Dingen abzugrenzen, die mir Energie rauben. Anderseits geht es darum, Raum zu gewinnen, um Kraft zu tanken und zu reflektieren.

Wann hast du dir das letzte Mal Zeit für dich genommen? Es ist wichtig, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Doch wie gelingt eine effektive Abgrenzung? Verschiedene Faktoren spielen hier eine Rolle. Das Wichtigste ist jedoch, sich und seine Bedürfnisse zu kennen und ernst zu nehmen. Ich bin schon vielen Menschen begegnet, die sich an zweite Stelle setzen und immer für andere da sind. Ob das gesund ist, bezweifle ich. Gut für sich zu sorgen, hat nichts mit Egoismus zu tun. Im Gegenteil, es zeigt Mut und Eigenverantwortung. Je besser du für dich selbst sorgst, desto besser wird es auch deinem Umfeld gehen.

Nimm deine Bedürfnisse ernst und setze dich selbst an erste Stelle.

Abgrenzung als Energiequelle

Kennst du solche Situationen? Du begegnest Menschen, die sich oft negativ äussern oder allgemein negativ durchs Leben gehen. Wenn du mit ihnen sprichst, merkst du, wie du müde wirst und deine Energie schwindet. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die mit dir auf der gleichen Wellenlänge sind. Der Austausch ist belebend. Ihr inspiriert euch gegenseitig und es entstehen Ideen und Gedanken oder ein Zusammenarbeiten. Genau mit solchen Menschen solltest du dich umgeben und dich von negativen verabschieden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Abgrenzung ist das Nein-Sagen. Wie oft ist dir ein Ja über die Lippen gerutscht, obwohl du Nein sagen wolltest? Im privaten oder beruflichen Kontext begegnen wir immer wieder Situationen, die uns auf die Probe stellen. Übe dich in wertschätzendem und beziehungsorientiertem Nein-Sagen, wie es der deutsche Zeitmanagement-Experte Lothar Seiwert empfiehlt. Beispiele findest du im Buch «Simplify your life. Einfacher und glücklicher leben.»

Ich lade dich ein, dich selbst zu führen, indem du Ja zu dir selbst sagst und Nein zu Situationen, die für dich nicht stimmig sind. Egal, was andere von dir denken. Höre in dich hinein und spüre, wie es sich anfühlt. Ist es stimmig? Ja? Betrachte es als gesunden Egoismus oder einfach gesagt, gelebte Eigenverantwortung und Eigenschutz. Du hast die Wahl, entweder am Steuerrad deines Lebens zu sitzen oder auf dem Beifahrersitz.

Je besser deine Abgrenzung, desto mehr Freiräume schaffst du.

Das schlechte Gewissen beruhigen

In meinen Beratungen habe ich immer wieder Klient:innen, die mir erzählen, dass sie ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie Zeit für sich selbst nehmen. Sie seien mit dem Glaubenssatz aufgewachsen, dass sie immer arbeiten müssten. Man dürfe doch nicht einfach nichts tun. Das sehe ich aus einer anderen Perspektive. Ja, wir wurden konditioniert als Kinder, doch im Erwachsenenalter entscheiden wir, was mit unseren Glaubenssätzen geschieht.

Wenn wir sie beibehalten, verändert sich nichts. Sind wir jedoch dazu bereit, uns von diesen zu lösen, schaffen wir Platz für solche, die für unsere Weiterentwicklung zieldienlich sind. Hier ein Beispiel. Befindest du dich in einer beruflichen Neuorientierung? Und sagt dir dein Glaubenssatz, dass du sofort wieder etwas Neues finden musst, obwohl dein Herz etwas anderes möchte, z.B. eine Auszeit? Dann überlege dir, wie viele unbezahlte Überstunden du in all deinen Arbeitsjahren schon gemacht hast. Ist es in Summe ein Monat oder mehr?

Nun kannst du deinen Verstand beruhigen, indem du ihm sagst, dass es an der Zeit ist, diese Überstunden zu kompensieren. Somit hast du einen validen und rationalen Grund gefunden, dir Freiräume zu nehmen. In dieser Zeit hast du die Möglichkeit, Neues zu entdecken, zu erleben und dich sogar beruflich neu zu orientieren.

Du bist niemandem Rechenschaft schuldig, nicht mal dir selbst.

Freiräume gezielt planen

Bist du nun bereit, dir Zeit für dich zu nehmen? Setze es um, wie viele Führungskräfte, die bereits erkannt haben, wie kraft- und wirkungsvoll Freiräume sein können. Erstelle eine Liste mit Dingen, die dir guttun. Ist es ein vielleicht ein Spaziergang in der Natur? Tankst du Energie beim Sport oder möchtest du gemütlich zu Hause bleiben und ein Buch lesen? Setze dir keine gedanklichen Grenzen. Blockiere dir Slots von 1 bis 1,5 Std. pro Woche in deiner Agenda. Benenne diese Slots so, wie es für dich stimmig ist. Ideen dafür sind unter anderem «Me-time», «Auszeit», «Energiezeit», «Meine Zeit», «Ich-Fokuszeit» etc.

Schliesse einen Vertrag mit dir selbst ab, dass du dich mindestens 21 Tage an deine Ich-Zeiten hältst. Danach wird es zu einer Gewohnheit und sollte Bestandteil deines Lebens werden. Wie bereits erwähnt, werden wir immer wieder vor Herausforderungen gestellt. Plötzlich möchte jemand genau während deines Freiraum-Slots etwas von dir. Wie du darauf reagierst, entscheidest du. Wäge ab, ob es sich lohnt, deinen Freiraum aufzugeben oder zu verschieben.

Nachdem du es einige Zeit durchgezogen hast, reflektiere, was sich in deinem Leben verändert hat. Wie fühlt es sich an, Freiräume zu haben? Wie steht es mit deinem Energielevel und deiner Lebensqualität? Wie reagiert dein Umfeld auf dich? Oft können kleine Änderungen Grosses bewirken. Nimm dir Zeit, um zu reflektieren, welche positiven Auswirkungen bestimmte Veränderungen auf dein Leben haben.

Durch Freiräume entdeckst du neue Möglichkeiten.

Lebensbereiche der Selbstführung und Selbstverwirklichung

Das Thema Freiräume, wie ich es bereits in meinem ersten Blog resp. Hauptartikel beschrieben habe, ist einer der Lebensbereiche von Selbstführung und Selbstverwirklichung für ein erfolgreiches, zufriedenes und glückliches Leben. Die 6 Schlüsselfaktoren der Selbstführung habe ich bereits in den vergangenen Blogs beschrieben. Du findest die Links dazu am Ende dieses Textes sowie in allen anderen Blogs.

Heute lade ich dich ein, die folgende Übung auszuprobieren:

1. Notiere drei Situationen, die dir in diesem Monat Energie gegeben haben.

2. Notiere drei Situationen, die dir in diesem Monat Energie entzogen haben.

3. Überlege dir, wie die du Situationen, die dir Energie gegeben haben, in konkrete Aktivitäten umwandeln und fest in deine Agenda einplanen kannst.

Hat es funktioniert? Ich freue mich auf deine Gedanken dazu.

Vorschau nächster Blog

Im kommenden Blog werde ich auf den nächsten Lebensbereich in meiner Train Visions® Grafik eingehen. Es ist das Thema Gesundheit. Lass dich weiterhin von mir inspirieren, neue Wege zu gehen und die beste Version deines Selbst zu werden.

Was hat dir beim Thema Freiräume geholfen? Ich freue mich auf deine Gedanken und Erfahrungen dazu.

Herzlichst, Giovanna

P.S. Die nächsten öffentlichen Termine zum Thema Selbstführung & Selbstverwirklichung findest du hier.

Ich bin Giovanna Lotito, Betriebsökonomin FH, und habe im 2010 meine Firma Giovanna Lotito iDea AG gegründet. Seit vielen Jahren unterstütze ich erfolgreich Fach- und Führungskräfte in der beruflichen Neuorientierung, LinkedIn-Präsenz und Persönlichkeitsentwicklung. Details findest du bei www.gl-idea.com.

Dieser Text erschien erstmalig als LinkedIn Newsletter.

Nachtrag Links Blogs:
Hauptartikel Selbstführung & Selbstverwirklichung
Schlüsselfaktor Selbstwertgefühl
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