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Lege Deine Brille ab und entdecke eine neue Sichtweise

In meinem letzten Blog Job verloren was nun? habe ich Dir erzählt, wie es mir ergangen ist, als ich im Jahr 2007 mehrere Schicksalsschläge (Todesfälle in der Familie und im Bekanntenkreis, Jobverlust etc.) verkraften musste. Heute möchte ich Dir aufzeigen, was ich damals gemacht habe, um eine neue Perspektive einzunehmen und wie mir das heute noch zugutekommt.

Doch fangen wir mit meiner Geschichte vor dem Jahr 2007 an. Damals hatte ich ein strenges persönliches Wertesystem und sehr hohe Erwartungen an mich selbst. Ich war enttäuscht, wenn jemand nicht der gleichen Meinung war wie ich, beziehungsweise wie ich es nach meinem Wertesystem für richtig hielt. Ich versuchte dann meinen Standpunkt durchzusetzen, doch biss ich meist auf Granit und war dann mit der Situation sehr unzufrieden.

Anstatt mich zu hinterfragen und nachzufragen, ob die Meinung der anderen Person auch Sinn machen könnte, fühlte ich mich unverstanden und unglücklich. Dies änderte sich jedoch, als ich u.a. im Jahr 2008 das Buch von Stephen R. Covey „Die 7 Wege zur Effektivität, Prinzipien für persönlichen und beruflichen Erfolg“ las und die Inhalte für mich nach und nach umsetzte.

Stephen R. Covey war ein Unternehmensberater und ein internationaler Bestseller-Autor. Im Jahr 1996 zählte er gemäss Times Magazine zu den 25 einflussreichsten Menschen in Amerika. In seinem o.e. Buch erklärt er, wie man Dinge aus einer neuen Perspektive betrachten lernt, nämlich mit einem Paradigmawechsel. Nach Covey geht es darum, wie wir die Welt sehen, nicht visuell, sondern wie wir sie aufnehmen, verstehen und interpretieren. Er brachte das Beispiel Landkarte. Die sei nicht das Land selbst, sondern nur eine Erklärung vom Land auf Papier, d.h. so etwas wie ein Paradigma resp. eine Denkweise. Um das Land wirklich zu kennen, muss man ins Land reisen und es erleben. Wenn wir das Land nur auf der Landkarte sehen, interpretieren wir das eine und andere hinein. Erst wenn wir im Land selbst sind, können wir uns ein richtiges Bild vom Land machen und unsere Denkweise anpassen oder ändern und somit einen Paradigmawechsel durchführen.

Coveys zentrale Botschaft im Buch ist, dass nicht die angelernten Erfolgstechniken zu einem erfüllten und erfolgreichen Leben führen, sondern unser Charakter, unser Vertrauen und unsere Kompetenzen. Dazu hat er folgende 7. Wege (Kapitel) beschrieben, wie dies zu erreichen ist:

1. Weg: Pro-aktiv sein – Prinzipien der persönlichen Vision
2. Weg: Schon am Anfang das Ende im Sinn haben – Prinzipien der persönlichen Führung
3. Weg: Das Wichtigste zuerst tun – Prinzipien des persönlichen Managements
4. Weg: Gewinn/Gewinn denken – Prinzipien der zwischenmenschlichen Führung
5. Weg: Erst verstehen, dann verstanden werden – Prinzipien der einfühlenden Kommunikation
6. Weg: Synergien schaffen – Prinzipien der kreativen Kooperation
7. Weg: Die Säge schärfen – Prinzipien der ausgewogenen Selbst-Erneuerung

Als ich das Buch im Jahr 2008 gelesen hatte, war ich Feuer und Flamme! Von da an beschloss ich, Meinungen anderer Menschen besser zu verstehen, was nicht heissen muss, der gleichen Meinung zu sein. Ich fragte von da an immer öfter nach, setzte symbolisch meine Brille ab und versuchte, die Angelegenheit durch die Brille meines jeweiligen Gegenübers zu betrachten. Eine ganz neue und spannende Welt eröffnete sich für mich. Diese neue Perspektive war eine grosse Bereicherung für mich und gab mir viel Zufriedenheit und einen vertieften Kontakt zu anderen Menschen.

Noch heute versetze ich mich bei Gesprächen gedanklich in den anderen Menschen und finde es immer wieder spannend herauszufinden, wieso unsere Sichtweisen gleich oder unterschiedlich sind.

Was sind Deine Erfahrungen?

Herzlichst,
Giovanna