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Den wenigsten Menschen gelingt es, sich Zeit zu nehmen, um über sich zu reflektieren. Es fehlt an Willen, Mut oder es fehlt Energie, weil man sich vom Alltag absorbieren lässt. Selbstreflexion bedeutet für mich, über diverse Aspekte seiner Persönlichkeit Bescheid zu wissen, indem man sich beobachtet und analysiert und hinterfragt. Einerseits geht es darum, sich der eigenen Denk- und Handlungsweisen sowie seiner Gefühle bewusst zu werden. Anderseits wie man erlebte Situationen für die Zukunft verändern kann, indem man sich diese vor das geistige Auge führt und gemäss seiner Erkenntnisse neu programmiert.

Zu welchen Menschen gehörst du? Reflektierst du dich bewusst oder rennst du davor davon? Fragst du dich, wieso du auf die eine oder andere Art gehandelt hast? Wie haben Menschen in deinem Umfeld auf dich reagiert? Sich selbst zu reflektieren heisst auch, den Mut zu haben, sich in die eigenen Augen zu schauen und ehrlich zu sich selbst zu sein. Es ist in Ordnung, mal etwas falsch gemacht oder falsch reagiert zu haben. Nur so können wir aus unseren Fehlern lernen. Es ist nur wichtig, sich diese einzugestehen, um sich im Leben weiterzuentwickeln.

Sich in die Augen zu schauen und Veränderung zu wollen, braucht Mut. 

Von Selbstkritik zur Selbstreflexion

In meinem Blog zum Thema Selbstwertgefühl habe ich dir offenbart, dass ich zur Gruppe der hochsensiblen Menschen (HSP) gehöre. Laut Forschung sind es mindestens 20 % der Bevölkerung. Hochsensibilität ist eine natürliche Eigenschaft von Menschen, die äussere und innere Reize intensiver wahrnehmen und verarbeiten. Sie sind somit schneller einer Reizüberflutung und Überstimulation ausgesetzt. Wenn man das Wort hochsensibel hört, assoziieren viele dies mit «Sensibelchen». Das Gegenteil ist der Fall.

Hochsensible Menschen bringen unglaublich viele Eigenschaften und Stärken mit sich, wie Buchautorin und HSP-Coach Ulrike Hensel in ihren Büchern beschreibt: Verantwortungsbewusstsein, Gewissenhaftigkeit, Genauigkeit, Sorgfalt, Empathie, Intuition, Kreativität, mehrschichtiges Denkvermögen, Spürsinn und Einfühlungsvermögen sind einige davon. Es gibt jedoch auch Herausforderungen, wie sich ausreichend abgrenzen zu können, Perfektionismus und das zu viele «Grübel-grübel», was hochsensible Menschen im Alltag beschäftigt. Es ist wichtig, sich diesen Herausforderungen zu stellen und für sich stimmige Lösungen zu finden.

Selbstreflexion kombiniert mit Perfektionismus kann auch ein Hindernis sein. Wieso? Weil es zu Selbstkritik führen kann, wie es bei mir früher war. Statt mein Verhalten zu reflektieren, kritisierte ich mich ständig. Es war keine konstruktive Vorgehensweise mir gegenüber, sondern eher destruktiv. Kennst du das auch? Erst mit den Jahren, Erfahrungen und Entwicklung meiner Persönlichkeit trat eine Wende in meinem Leben ein. Ich lernte, die Selbstkritik abzulegen und Situationen aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Ich freundete mich mit dem Wort Selbstreflexion an, und begann, es zu meinem Vorteil zu nutzen. Beobachte, wie du zu dir sprichst. Sei dir ausserdem deines Selbstbilds bewusst. Mehr darüber kannst du in meinen Newsletter «Die Sprache vom positiven Selbstbild» lesen.

 Selbstkritik zieht dich herunter. Selbstreflexion baut dich auf. 

Die Erkenntnis über sich

Sich zu reflektieren ist nichts für jeden. Viele Menschen haben davor Angst. Sie bevorzugen es, sich mit anderen Dingen im Leben zu beschäftigen. Wie ich in meinen ersten Newsletter erwähnt hatte, war das Jahr 2007 für mich ein Schicksalsjahr. Das Leben konfrontierte mich mit einem Jobverlust aufgrund von Restrukturierungen, mit Todesfällen und weiterem. Ende 2007 befand ich mich an einem Tiefpunkt meines Lebens. Ich bin sehr dankbar, dass das Jahr 2008 ein Wendepunkt war und ich einen Mindset Change erleben durfte. Ich lernte über mich, mein Leben und über meine nächsten Ziele zu reflektieren. Im Nachhinein weiss ich, dass es die beste Lebensschule für mich war. Es war der Anfang einer intensiven persönlichen Entwicklung.

Das Leben stellt uns immer wieder vor Herausforderungen. Auch ich bleibe nicht verschont und habe gelernt, mein Leben und mich immer wieder zu reflektieren: Wieso erlebe ich gerade diese Herausforderung? Was möchte mir das Leben mitteilen? Wie kann ich diese Herausforderungen lösen? Es geht nicht darum, mein Umfeld zu verändern, sondern ich muss aktiv etwas bei mir verändern. Dazu bleibe ich mir treu, trete mir gegenüber ehrlich und authentisch auf und spüre, was sich stimmig anfühlt und was nicht.

 Das Leben meint es gut mit dir, was immer auf dich zukommt.

Umprogrammierung von Situationen

Wie du vielleicht weisst oder ahnst, fliesst italienisches Blut in meinen Adern. Auf den ersten Blick höre ich immer wieder, dass mein Wesen Ruhe ausstrahlt. Je nach Situation kommt natürlich auch mein italienisches Temperament zum Vorschein. Es gab auch schon Situationen, bei denen mir im Nachhinein bewusst wurde, dass ich anders hätte reagieren sollen. Und nun kommt mein Abendritual ins Spiel. Vom Morgenritual, bei dem ich unter anderem eine Dankbarkeitsübung praktiziere, habe ich dir in meinen Newsletter zum Schlüsselfaktor Selbstmanagement schon berichtet. Ich pflege auch ein Abendritual. Wenn ich am Abend im Bett liege, gehe ich den ganzen Tag nochmals gedanklich durch und bedanke mich dafür. Bei Situationen, in denen ich anders hätte regieren sollen, visualisiere ich mir diese Situation nochmals mit meiner zukünftig gewünschten Handlung resp. Reaktion.

Es ist spannend, zu erleben, was zu einem späteren Zeitpunkt passiert. Es kann nach Tagen oder Monaten sein. Plötzlich befinde ich mich in einer ähnlichen Situation und reagiere, wie ich es mir visualisiert hatte. Somit kann man sagen, dass man durch die Reflexion und dem Durchspielen der Situation seine Handlungen neu programmieren kann.

Durch den Schlüsselfaktor Selbstreflexion habe ich mich selbst besser kennen gelernt und akzeptiert. Es ist mir bewusst, was ich denke, wie ich handle und wie meine Gefühlswelt aussieht. Heute bin ich sehr dankbar, dass ich in den letzten Jahren gelernt habe, im Hier und Jetzt zu leben. Dies war möglich aufgrund der 6 Schlüsselfaktoren von Selbstführung & Selbstverwirklichung aus meinem Train Your Visions® Impuls-Training, das ich aus jahrelangen Erkenntnissen entwickelt habe.

 Erschaffe eine neue Realität für herausfordernde Situationen.

Schlüsselfaktoren der Selbstführung und Selbstverwirklichung

Selbstreflexion ist, wie ich es bereits in meinen ersten Blog beschrieben habe, einer der Schlüsselfaktoren von Selbstführung und Selbstverwirklichung für ein erfolgreiches, zufriedenes und glückliches Leben.

Ich möchte dich einladen, dich auf folgendes Experiment zum Thema Selbstreflexion einzulassen:

1. Überlege dir eine Situation, bei der du dich gerne anders verhalten hättest.

2. Nimm nun diese Situation, schliesse die Augen und spiele sie in deinem Geist nochmals so durch, wie du gerne reagiert hättest. Spüre nach, wie es sich anfühlt. Nimm dir genug Zeit dafür.

3. Öffne danach deine Augen und schreibe auf, was du gemacht hast, sodass sich die Situation verändert hat.

Wie war das Experiment für dich? Ich freue mich auf deine Gedanken dazu.

Vorschau nächster Blog

Im kommenden Blog werde ich meine Erkenntnisse über den Schlüsselfaktor Selbstregulierung mit dir teilen. Lass dich weiterhin von mir inspirieren, neue Wege zu gehen und die beste Version deines Selbst zu werden.

Hast du weitere Tipps zum Thema Selbstreflexion? Ich freue mich auf deine Impulse dazu.

Herzlichst, Giovanna

Ich bin Giovanna Lotito, Betriebsökonomin FH, und habe im 2010 meine Firma Giovanna Lotito iDea AG gegründet. Seit vielen Jahren unterstütze ich erfolgreich Fach- und Führungskräfte in der beruflichen Neuorientierung, LinkedIn-Präsenz und Persönlichkeitsentwicklung. Details findest du bei www.gl-idea.com.

Dieser Text erschien erstmalig als LinkedIn Newsletter.

 

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