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Zeit ist Geld wird immer wieder behauptet. Ist das wirklich so? Wie wäre es, wenn wir sagen würden, dass Zeit Leben ist? Plötzlich wäre das Geld nicht mehr an erster Stelle, sondern das, was wir für unsere Lebenszeit eintauschen.

Selbstmanagement bedeutet für mich, über meine Lebenszeit selbst bestimmen zu können. Einerseits setze ich mir berufliche und private Ziele, indem ich plane, priorisiere und mich mit den für mich stimmigen Methoden organisiere. Anderseits motiviere ich mich innerlich, mein Vorhaben umzusetzen und zu erreichen. Es ist mir wichtig, das zu tun, was mir Lebensenergie gibt und Freude bereitet.

Somit gehören meines Erachtens ins Selbstmanagement die Themen Zeitmanagement, Selbstorganisation und Selbstmotivation. Um sich selbst zu managen ist sehr wichtig, wie gut wir uns kennen und wie wir mit uns umgehen. Dafür müssen wir den Mut aufbringen, in die Tiefen unserer Persönlichkeit einzutauchen und diese zu ergründen. Es ist für viele Menschen keine einfache Aufgabe, denn sie erfordert viel Zeit und Geduld. Die Frage ist, ob du dafür bereit bist. Die Zeit kann man sich nehmen, wenn man sich gut organisiert und den Willen hat, etwas zu verändern.

Setze deine Lebenszeit bewusst für deine Herzensziele ein.

Bestimme du über deine Zeit

Ein erster Aspekt von Selbstmanagement ist das Zeitmanagement, das je nach Typ angepasst werden muss. Wieso? Weil jeder Mensch individuell und einzigartig ist. Finde heraus, welche Zeitmanagement-Methoden am besten zu dir passen. Bist du strukturiert, kreativ, intuitiv unterwegs?

In meinem Blog Selbstführung und Selbstverwirklichung für ein Leben, das Freude macht, habe ich dir erzählt, dass es kopflastige Zeiten in meinem Leben gab. Mein Fokus war stark nach aussen gerichtet. Das Leben präsentierte mir jeden Tag Möglichkeiten, doch ich erkannte diese mit meinem Tunnelblick nicht mehr. Erst nach intensiver Persönlichkeitsarbeit kam die Veränderung. Meine Kreativität kam zurück, ich konnte meine innere Stimme hören und handelte intuitiv.

Was bedeutet das nun in Bezug auf Zeitmanagement? Ich habe mein strukturiertes und analytisches Vorgehen mit Kreativität und Intuition verbunden. Somit schaffe ich Freiräume für Kreativität und entscheide intuitiv. Dadurch habe ich gelernt, meine mentalen Grenzen zu überwinden und Dinge auszuprobieren ohne viel «grübel-grübel». Nur wenn man mit einem offenen Geist etwas ausprobiert, weiss man, ob es für einen stimmig ist oder nicht.

Falls du dich für intuitives Zeitmanagement interessierst, dann empfehle ich dir das Buch «Ich habe die Zeit» von Paul Loomans. Er schreibt, wie man durch Achtsamkeit und bewusstes Handeln eine entspanntere Beziehung zur Zeit entwickelt und in einen natürlichen Flow kommt.

Zeitmanagement ist so individuell wie du. Finde deinen Flow.

Vom «Nein sagen» zum Aufschieben

Das Thema «Nein sagen» ist hoch im Kurs, wenn es ums Zeitmanagement geht. Erinnerst du dich an die Sicherheitshinweise, bevor das Flugzeug startet? Bei Druckverlust in der Kabine sollst du zuerst selbst die Atemmaske anziehen und dann den anderen helfen. Dies empfehle ich dir im übertragenen Sinne auch sonst im Leben umzusetzen. Schaue zuerst, dass es dir gut geht, dass du genug Kraft und Energie hast, um für andere da zu sein. Stärke dich selbst, um andere zu stärken.

Hört sich das egoistisch an? Wie wäre es, wenn wir sagen würden, es sei ein gesunder Egoismus oder schlicht und einfach gelebte Eigenverantwortung? Es ist niemandem geholfen, wenn man die ganze Zeit für andere da ist und sich selbst vergisst. Dies könnte sich eines Tages rächen. Stattdessen übe dich in wertschätzendem und beziehungsorientiertem «Nein sagen», wie es der deutsche Zeitmanagement-Experte Lothar Seiwert empfiehlt. Mehr dazu findest du in meinem LinkedIn-Artikel Es ist Zeit, endlich NEIN zu sagen, den ich vor ein paar Jahren geschrieben habe.

Sollte das Thema «Aufschieberitis» dich triggern, beginne zu planen, Prioritäten zu setzen und einen Vertrag mit dir selbst zu vereinbaren, der für mindestens einen Monat gilt. Hierbei ist Disziplin gefragt und der Wille, es umzusetzen. Weitere hilfreiche Tipps findest du in meinem LinkedIn Artikel Wieso klassisches Zeitmanagement nicht für jeden funktioniert, den ich vor ein paar Jahren veröffentlicht habe.

Übernimm Verantwortung und komm ins Tun.

Ordnung im Innen und Aussen durch Loslassen

Ein weiterer Aspekt von Selbstmanagement ist die Selbstorganisation. Dazu gehören für mich die Themen Aufräumen, Loslassen und das Integrieren von Routinen im Alltag. Fangen wir beim Aufräumen an. Es fällt mir immer wieder auf, dass bei Menschen, die eine innerliche Unordnung haben, sich dies auch im Aussen widerspiegelt. Umgekehrt könnte es hilfreich sein, im Aussen aufzuräumen, zu entrümpeln und auszumisten, um klarer zu denken und sich auf das Wichtige zu fokussieren. Eine aufgeräumte Umgebung ist nicht nur optisch schön, sondern wirkt sich auch positiv auf unsere Sinne und auf unser Wohlbefinden aus.

Mehr Zeit und vor allem Mut benötigst du, wenn es darum geht, innerlich aufzuräumen. Über den eigenen Schatten zu springen und sich selbst in die Augen zu schauen, ist für sehr viele Menschen fast ein Ding der Unmöglichkeit. Traue dich und frage dich selbst: «Wo sind meine Painpoints?» Hast du den Mut, diese ans Tageslicht zu befördern und ernsthaft anzugehen? Vor vielen Jahren versuchte ich, vor meinen Problemen wegzurennen. Diese holten mich jedoch immer wieder ein, bis ich mich mit ihnen befasste und sie mit der Zeit lösen konnte.

Lerne «Altes» loszulassen, um im Hier und Jetzt zu leben, damit Themen aus der Vergangenheit dich nicht mehr aufwühlen. Ich ermutige dich, Dinge anzugehen, die dich beschäftigen. Wie du loslassen kannst, habe ich in meinem zweiten Blog zum Thema Selbstwertgefühl geschrieben.

Deine äussere Umgebung widerspiegelt deine innere Welt.

Routinen und Rituale für ein positives Lebensgefühl

Routinen kennen wir alle in unserem Alltag und sie sind Teil unserer Selbstorganisation. Wir stehen auf, bereiten uns für den Tag vor, gehen zur Arbeit, essen etc., bis wir am Abend wieder schlafen gehen. Hast du dir schon mal überlegt, welchen Routinen du folgst? Welche würdest du als positive bezeichnen und welche als negative? Lässt du dich eher gehen oder achtest du auf dich selbst? Hinterfrage deine Routinen und breche aus denen aus, die sich negativ auf dein Lebensgefühl auswirken. Warte nicht, bis sich etwas im Aussen verändert, sondern verändere sie selbst.

Seit vielen Jahren gehört zu meiner täglichen Routine ein Morgenritual. Dieses beinhaltet sowohl mentale wie auch körperliche Übungen, die zu einem positiven Lebensgefühl beitragen. Speziell möchte die Dankbarkeitsübung erwähnen, die meines Erachtens eines der stärksten Werkzeuge für ein positives Mindset ist und sich bestens eignet, um den Tag zu starten. Probiere es mal 30 Tage hintereinander aus, damit es zu einer Gewohnheit wird, ohne dass du gross überlegen musst.

Weitere Tipps, wie du deine Gewohnheiten verändern kannst, findest im Spiegel Bestseller-Buch «Die 1% Methode, minimale Veränderung, maximale Wirkung» von James Clear.

Erlange Leichtigkeit im Alltag mit einem Morgenritual.

Sich bewusstwerden und anerkennen

Selbstmotivation ist ein weiterer Aspekt von Selbstmanagement, das heisst die Fähigkeit, sich für sein Tun anzuerkennen, zu motivieren und dranzubleiben.

Früher dachte ich immer, dass es nichts Spezielles war, was ich in meinem Leben geleistet hatte. Ich sah es als Selbstverständlichkeit an. Erst als ich anfing, mein Wirken zu reflektieren, aufzuschreiben und bewusst zu werden, was ich in meinem Leben schon alles erreicht habe, fing ich an, mich anzuerkennen und zu loben. Selbstlob funktioniert, wenn wir uns gut einschätzen können und die Fähigkeit besitzen, uns selbst zu reflektieren. Der Spruch «Selbstlob stinkt» entfernt uns von uns selbst. Somit empfehle ich dir, dich von diesem Glaubenssatz zu verabschieden. Es ist in Ordnung, wenn ich mich selbst lobe und anerkenne. Es kommt nur auf das WIE an.

Was hast du bis jetzt schon geleistet in deinem Leben und für was anerkennst du dich im Leben? Hast du dich dafür gelobt? Sollte dir nichts einfallen, dann empfehle ich dir, dich mit deinem Selbstwertgefühl auseinanderzusetzen.

Lerne dich anzuerkennen für das, was du erreicht hast.

Sich selbst belohnen

Eine weitere Perspektive, die sich auf die Selbstmotivation auswirkt, ist, sich selbst zu belohnen, wenn man seine Ziele oder Teilziele erreicht hat. Entschlossenheit und Ausdauer spielen dabei eine wichtige Rolle. Wie wäre es, wenn du einen Vertrag mit dir selbst vereinbaren würdest? Du belohnst dich jedes Mal, wenn du berufliche und private Ziele oder Teilzeile erreicht hast. Vielleicht ist es ein gutes Essen, das Backen deines Lieblingskuchens, mehr Zeit für dich, ein Wellness-Wochenende oder was immer dein Herz begehrt.

Wann hast du dich das letzte Mal belohnt? Ich höre manchmal Menschen, die sagen, sie bräuchten nichts. Diese Aussage kommt jedoch vielfach aus einem Mangel an Anerkennung sich selbst gegenüber. Lerne dich selbst wertzuschätzen und belohne dich, wenn du etwas umgesetzt hast, auch wenn es nur kleine Schritte sind. Manchmal ist der Weg zum finalen Ziel an sich schon eine Belohnung.

Kann man auch mal unmotiviert sein? Natürlich. Sei nicht zu streng mit dir. Wir sind keine Maschinen, die ununterbrochen unsere Ziele verfolgen können. Es ist total in Ordnung, wenn wir mal kurzzeitig keine Lust haben oder unmotiviert sind. Gönne dir in diesem Fall auch mal Pausen. Tanke Energie und mach zum Beispiel nach einem Tag wieder weiter mit dem Ziel vor Augen. Richte deine Ziele übrigens so aus, dass sie einen Sinn für dich ergeben und es sich wirklich lohnt, dich auf den Weg der Erreichung zu begeben. Sei dir auch bewusst, für welche Ziele du deine Lebenszeit einsetzen möchtest.

Feiere auch die kleinen Dinge, die du erreicht hast.

Schlüsselfaktoren der Selbstführung und Selbstverwirklichung

Selbstmanagement ist, wie ich es bereits in meinem ersten Blog beschrieben habe, einer der Schlüsselfaktoren von Selbstführung und Selbstverwirklichung für ein erfolgreiches, zufriedenes und glückliches Leben.

Ich möchte dich ermutigen, Folgendes auszuprobieren:

1. Schliesse deine Augen und atme in deinem Tempo einige Male ein und aus.

2. Frage dich: «Was wollte ich schon lange mal umsetzen?»

3. Spüre, wie es sich im Herzen anfühlt, wenn du Schritt für Schritt die Umsetzung gedanklich durchgehst.

4. Öffne nun die Augen und schreibe die Umsetzungsschritte auf.

5. Nun kannst du mit der realen Umsetzung im Hier und Jetzt beginnen.

Viel Freude dabei und schreibe mir ein Feedback, wie sich diese Übung angefühlt hat und ob sie dir geholfen hat. 

Vorschau nächster Blog

Im kommenden Blog werde ich über den Schlüsselfaktor Selbstbild schreiben. Du kannst gespannt sein. Lass dich inspirieren, neue Wege zu gehen und die beste Version deines Selbst zu werden.

Hast du weitere Tipps zum Thema Selbstmanagement? Ich freue mich auf deine Gedanken dazu. 

Herzlichst, Giovanna

 

Ich bin Giovanna Lotito, Betriebsökonomin FH, und habe im 2010 meine Firma Giovanna Lotito iDea AG gegründet. Seit vielen Jahren unterstütze ich erfolgreich Fach- und Führungskräfte in der beruflichen Neuorientierung, LinkedIn-Präsenz und Persönlichkeitsentwicklung. Details findest du bei www.gl-idea.com.

Dieser Text erschien erstmalig als LinkedIn Newsletter.

 

Nachtrag Links Blogs:
Hauptartikel Selbstführung & Selbstverwirklichung
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