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Es gibt Menschen, die wissen schon von klein auf, welche Karriere resp. welchen Beruf sie als Erwachsene mit Passion ausüben möchten. Andere finden es erst im späteren Leben heraus. Dann gibt es solche, die ihr ganzes Leben nach einer Tätigkeit suchen, die sie erfüllt.

Das Wort Karriere bedeutet für mich einerseits, einer Tätigkeit nachzugehen, die mich persönlich erfüllt und die ich mit Passion leben darf, die zudem angemessen monetär honoriert wird. Andererseits soll sie sinnstiftend sein und einen Beitrag zur positiven Entwicklung unserer Gesellschaft leisten.

Wie sieht es bei dir beruflich aus? Erfüllt dich dein Job oder fragst du dich am Ende vom Tag, wieso du überhaupt diese Arbeit ausführst? Vielleicht befindest du dich in einer Komfortzone und bist bereit, den Preis der Unzufriedenheit in Kauf zu nehmen. Dies könnte der Grund sein, warum du nicht einer Tätigkeit nachgehst, die dir wahre Freude bereitet.

Auf die eine oder andere Weise muss es sich für dich stimmig sein. Falls du jedoch schon lange davon träumst, beruflich etwas ganz anderes auszuüben, dann ist es nie zu spät, dies anzugehen. Es kann sein, dass dir der Mut fehlt oder etwas anderes im Weg steht. Aus meinen Erfahrungen kann ich dir sagen, dass wir uns meist die Stolpersteine selbst in den Weg legen. Auch mir ginge es so. Ich habe sehr lange gebraucht, um endlich meiner Berufung zu folgen.

Nimm deinen Karriereweg in die eigenen Hände.

Von Kindheitsträumen zur Mosaik-Karriere

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, dann hatte ich zwei Hauptberufswünsche. Einerseits wollte ich Astronautin werden, weil mich das Weltall faszinierte und ich auf Entdeckungsreise ins Universum fliegen wollte. Andererseits schlummerte schon immer eine Privatdetektivin in mir. Es fielen mir oft verdächtige Menschen und Situationen auf, welche ich gerne beobachtete und analysierte. Dazumal las ich Detektivbücher wie TKKG und Trixi Belden. Ich schickte sogar eine Spontanbewerbung für eine Lehrstelle an ein Detektivbüro in Zug. Daraus wurde leider nichts, da sie keine offenen Stellen hatten. Im Nachhinein sehe ich es positiv, weil ich es wenigstens versucht hatte.

Nach einigen weiteren Bewerbungen fand ich mit Freude eine kaufmännische Stelle in einem kleinen Unternehmen, welches mit Zubehör für Dieselmotoren und Gasturbinen handelte. Es waren drei sehr interessante und lehrreiche Jahre. Später verwirklichte ich meine Träume, in verschiedenen Ländern zu leben und meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Die Destinationen waren Spanien, Frankreich, USA und weitere Jahre später auch Kanada. Um mir dies zu finanzieren, arbeitete ich in unterschiedlichen Branchen und kaufmännischen Stellen. Heute bin ich sehr dankbar, dass ich den Mut hatte, alleine ins Ausland zu gehen, um auch Lebenserfahrungen zu sammeln, weit weg vom trauten Heim, Familie und Freunden.

In meinem Berufsleben wechselte die Ausrichtung meiner Jobs. Mich auf einen Bereich zu spezialisieren, fiel mir schwer. Ich hatte viele Interessen und schätzte es, als Generalistin tätig zu sein. Die Kehrseite war, dass ich mich nur in einem Job so richtig angekommen fühlte. Es war eine Stelle in einer Medtech-Firma. Meine Verantwortung war, ein Barcodebestellsystem in Krankenhäusern im In- und Ausland zu installieren und zu schulen. In dieser Position gelang es mir, eine Vielzahl meiner Interessen zu vereinen: mein Aufgabenbereich selbstständig gestalten, Prozesse analysieren, internationale Reisen, meine Affinität zur IT, die Unterstützung und Schulung von Menschen sowie das Einbringen von Verbesserungsvorschlägen.

Öfter den Job zu wechseln, kann dich zu deiner Berufung führen.

Durch Jobverluste zur Berufung

Bevor ich dir erzähle, was aus der Stelle bei der Medtech-Firma wurde, möchte ich weiter zurückblicken und über einige Jobverluste erzählen. Viele Jahre vor der Medtech-Firma nahm ich eine Stelle bei einem Grosshandelsunternehmen an. Nach einigen Wochen merkte ich, dass die Stelle mir nicht gefiel. Ich war ehrlich und teilte in der Probezeit mit, dass die Arbeit nicht dem entsprach, was mir gesagt wurde. Der HR-Verantwortliche zögerte damals nicht lange und bat mich in sein Büro. Er legte mir ein Papier auf den Tisch, das ich unterschreiben sollte. Es war eine Vereinbarung, während der Probezeit die Firma zu verlassen. Damals war es eine Schockerfahrung, da ich noch jung war und nicht verstand, was um mich passiert. Es war eine lehrreiche Erfahrung für die Zukunft. Jahre später beim Job in der Medtech-Firma, über den ich vorher berichtet habe, währte die Freude nicht lange. Es gab damals eine Restrukturierung und somit verlor ich wieder meine Stelle, jedoch ungewollt. Es war frustrierend, weil ich den Job cool fand.

Danach führte mich mein Weg in ein kleines Unternehmen, bei dem ich mich entschied, nach fast einem Jahr selbst zu kündigen. Dort war eine Art Mobbing im Spiel. Ich wurde u.a. von einer Mitarbeiterin aus der Teamkommunikation ausgeschlossen. In dieser Zeit konnte ich mich gut wehren und entschied, dass ich diesen Umgang nicht länger tolerieren wollte. Mein Vorgesetzter war ein sehr netter Mensch, doch ich hatte den Eindruck, dass er mit der Situation überfordert war und sich somit nicht für mich einsetzen konnte. Wenn ich zurückblicke, hat mich diese Erfahrung weitergebracht, weil meine Entscheidung zu gehen mich gestärkt hatte.

Später fand ich eine Stelle bei einer Grossbank, bei der ich auch Tätigkeiten ausführen durfte, die mit Optimierung von Abläufen zu tun hatten. Die Arbeit gefiel mir gut und ich konnte sowohl menschlich als auch fachlich einiges lernen. Nach ein paar Jahren, d.h. im Jahre 2007, kam eine grosse Restrukturierung, bei der 1.500 Stellen abgebaut wurden. Eine war meine Stelle. Es war jedoch in einer Zeit, in der ich einerseits viel Stress hatte, da ich im 4-jährigen berufsbegleitenden Studium zur Betriebsökonomin war. Andererseits hatte ich im selben Jahr diverse Todesfälle zu verkraften. Was danach geschah, war der Startschuss, der mich zu meiner Berufung führte.

Der Weg ist das Ziel, damit du viele wertvolle Erfahrungen sammeln kannst.

Trotz Herausforderungen Mut zur Berufung

Es war ein Segen, dass ich den Job bei der Grossbank verloren hatte. Viele Jahre später bedankte ich mich bei der zuständigen HR-Kollegin und beim damaligen Vorgesetzten. Ich hatte endlich Zeit für mich und konnte mich um meine mentale und körperliche Gesundheit kümmern. Dank des guten Sozialplanes der Grossbank gönnte ich mir ein paar freie Monate.

Ich kümmerte mich um meine Ernährung, fing an, viel Sport zu machen, las wieder sehr viele Bücher im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung und unternahm auch einige Reisen. Anfang 2010 gründete ich dann meine Beratungsfirma Giovanna Lotito iDea AG und startete mit viel positiver Energie, Elan und Ideen. Ich fing sogar an, ein Buch zu schreiben und registrierte meine Marke Train Your Visions® in diversen Ländern.

Jetzt sind 14 Jahre vergangen. War es ein leichter Weg, eine eigene Firma zu führen? Nein. Es gab immer wieder Auf und Abs. Am Anfang meiner Tätigkeit hatte ich lukrative Mandate, die mich jedoch nicht erfüllten. Trotzdem blieb ich in meiner Komfortzone, bis mein Körper mir Signale gab, etwas zu ändern. Ich war vom Weg der Berufung, Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen, abgekommen und musste mir aus gesundheitlichen Gründen eine kleine Auszeit nehmen.

Ich lernte wieder, meiner inneren Stimme zu hören und zu folgen. Entscheidend war, dass ich dem Leben vertraute, auch wenn es Situationen gab, bei denen ich nicht weiterwusste. Ein Aspekt war, dass einige Menschen in meinem Umfeld nicht an mich glaubten, im Gegensatz zu mir. Sie wollten nicht, dass ich scheitere. Ich denke, dass sie ihre Ängste auf mich projizierten. Dazu habe ich im Jahre 2016 auf meiner Webseite einen Blogartikel geschrieben mit dem Titel «Mein eigener Weg». Den Link findest du in meinem LinkedIn-Artikel Job verloren, was nun? den ich im 2018 veröffentlicht habe.

Nach der kleinen Auszeit ging es dann gestärkt in die richtige Bahn. Ich zog die für mich stimmigen Mandate und Klienten an, weil ich endlich das tat, was schon tief in mir schlummerte. Ich bin sehr dankbar, dass ich seit vielen Jahren meine Passion leben darf, Menschen bei Veränderungen zu begleiten. Hunderte von Menschen konnte ich schon dabei unterstützen und inspirieren, neue Perspektiven und Ideen im Leben und Beruf zu entdecken, um zuversichtlich und optimistisch in die Zukunft zu blicken. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Selbstführung, die das Fundament für ein erfolgreiches, glückliches und zufriedenes Leben ist, um sich zu verwirklichen. Ich lerne auch jeden Tag dazu und bleibe nicht verschont von Herausforderungen. Dies ist jedoch gut so, denn auch ich möchte wachsen. Das Leben ist ein lebenslanges Lernen.

Gehe deinen eigenen Weg trotz Rückschlägen weiter. Du wirst belohnt.

Lebensbereiche der Selbstführung und Selbstverwirklichung

Karriere ist, wie ich es bereits in meinen Hauptartikel beschrieben habe, einer der Lebensbereiche von Selbstführung und Selbstverwirklichung für ein erfolgreiches, zufriedenes und glückliches Leben. Die 6 Schlüsselfaktoren der Selbstführung habe ich bereits in den vergangenen Blogs beschrieben. Du findest die Links am Ende dieses Textes und bei allen anderen Blogs.

Ich möchte dich einladen, folgende Fragen für dich zu reflektieren und zu beantworten:

1. In welchen Momenten fühle ich mich am meisten erfüllt?

2.  Welche meiner Fähigkeiten oder Talente setze ich am liebsten ein?

3. Welche meiner Werte finde ich in meiner Arbeit wieder?

4. Was hindert mich daran, meiner Passion beruflich zu verfolgen?

5. Welche Schritte kann ich unternehmen, um meiner Berufung näherzukommen?

Was ist dabei herausgekommen? Ich freue mich auf deine Gedanken dazu.

Vorschau nächster Blog

Im kommenden Blog werde ich auf den nächsten Lebensbereich in meiner Train Visions® Grafik eingehen. Es ist das Thema Finanzen.

Wie war dein Karriereweg und was hat dir geholfen? Ich freue mich auf deine Gedanken und Erfahrungen dazu.

Herzlichst, Giovanna

Ich bin Giovanna Lotito, Betriebsökonomin FH, und habe im 2010 meine Firma Giovanna Lotito iDea AG gegründet. Seit vielen Jahren unterstütze ich erfolgreich Fach- und Führungskräfte in der beruflichen Neuorientierung, LinkedIn-Präsenz und Persönlichkeitsentwicklung. Details findest du bei www.gl-idea.com.

Dieser Text erschien erstmalig als LinkedIn Newsletter.

 

Nachtrag Links Blogs:
Hauptartikel Selbstführung & Selbstverwirklichung
Schlüsselfaktor Selbstwertgefühl
Schlüsselfaktor Selbstmanagement
Schlüsselfaktor Selbstbild
Schlüsselfaktor Selbstreflexion
Schlüsselfaktor Selbstregulation
Schlüsselfaktor Selbstvertrauen
Lebensbereich Karriere
Lebensbereich Finanzen